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Rasseportrait: Maine Coon

21.02.2022
Steckbrief Maine Coon
Steckbrief Maine Coon
Kommen die Bezeichnungen „Hundkatze“ und „Gentle Giants“ ins Spiel, wissen zahlreiche Katzenfans sofort, von welcher Rasse die Rede ist: der Maine Coon.

Die beliebte Rasse beeindruckt mit ihrer Größe und ihrem wilden Äußeren. Doch wie auch bei der Norwegischen Waldkatze, einer Waldkatzen-Schwester der Maine Coon, sollte hier nicht voreilig auf das Innere geschlossen werden. Denn das sanfte, freundliche und anhängliche Wesen lässt die Herzen von Katzenliebhabern schmelzen. Auch auf die Kinoleinwand hat die Rasse es bereits geschafft – als Hausmeisterkatze namens Mrs. Norris in den Harry Potter Filmen!


Geschichte und Herkunft der Maine Coon

Wie der Name bereits andeutet, hat die Maine Coon ihr Zuhause in Maine, einem Neuengland-Staat im Nordosten der USA. Möchte man mehr über die Entstehung der Rasse erfahren, begegnet man kuriosen Geschichten von einer Königin, Kapitänen, Wikingern und unwirklichen Verpaarungen. 

So bestand über lange Zeit hinweg die Annahme, dass die Maine Coon durch eine Kreuzung zwischen Hauskatze und Waschbär entstand. Übersetzt bedeutet Waschbär „racoon“, was zumindest auf eine Beeinflussung des Namens der uns bekannten Rassekatze hindeuten könnte. Denn genetisch betrachtet ist eine Verpaarung zwischen Waschbären und Katze nicht möglich. Eine gedankliche Verbindung könnte durch Ähnlichkeiten bei der Zeichnung, dem Körperbau und dem buschigen Schwanz entstanden sein. 

Ein möglicher Namensursprung wäre auch ein Schiffskapitän namens Coon. Dieser wurde bei seinen Handelsfahrten von einer langhaarigen Katze begleitet, welche sich mit einheimischen Tieren paarte. 

Eine weitere Legende dreht sich um die französische Königin Marie Antoinette und ihr Herz für flauschige, langhaarige Tiere. (Wer hat dieses nicht?) Bei einer Rettungsaktion des Hab und Gutes der Königin, darunter ihre Katzen, soll der Kapitän Samuel Clough diese per Schiff nach Amerika gebracht haben, wo sie die Vorfahren der Maine Coons bildeten. 

Per Schiff könnte allerdings auch die Norwegische Waldkatze gemeinsam mit den Wikingern nach Amerika gelangt sein, wo sich die Tiere weiter fortpflanzten, woraus die Maine Coons entstanden. 

Bei all diesen Theorien erscheint es am realistischsten, dass unsere Coonies eine Kreuzung aus verschiedenen Rassen darstellen, die mit den Einwanderern nach Amerika gereist sind. Dort angekommen, haben sie sich an das raue, kühle Klima von Maine angepasst. 

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts fanden Wahlen zur schönsten Maine-Katze auf Landwirtschaftsmessen statt. Doch schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Interesse auf Exoten wie Perser- oder Siamkatzen gelenkt. Ab den 1950er wurden Züchter jedoch wieder aufmerksam und so fand im Jahr 1982 die Anerkennung der Maine Coon Rasse durch die FIFé statt. 1985 eine besondere Ehre: Der Bundesstaat Maine ernannte die Rasse zur Official State Cat. 


Freundlich, verspielt und anhänglich: Das Wesen der Maine Coon

Maine Coons werden häufig als „Gentle Giants“ (dt.: sanfte Riesen“) bezeichnet – und das absolut zu Recht! Verteter dieser Rasse gelten als freundlich, gesellig und menschenbezogen und bilden damit großartige Familienkatzen! Aufgrund ihrer Anhänglichkeit und ihrer Neugierde können sie in einer Wohnung zu treuen Begleitern bei jeglichen Haushaltstätigkeiten werden. Es entstand der Spitzname „Hundekatze“. Hervorstechend sind außerdem ihre Intelligenz und Verspieltheit bis ins hohe Alter. Das Öffnen von Türen mit den eigenen Pfoten oder Apportier-Tricks stellen für Coonies oftmals keine Probleme dar! Darüber hinaus sind sie wahrhafte Kommunikationsliebhaber. Nur zu gerne wird miaut, gegurrt, gesprochen – und das mit einer überraschend hohen Stimme! Eine Besonderheit ist die Affinität der Rasse zu Wasser. Anders als die meisten Katzenkollegen wird hier sehr gern gespielt und auch ein bisschen geplanscht. 


Maine Coon: Aussehen und Rassemerkmale

Bis zu 9 kg schwer und 120 cm lang – diese Maße einer Katze lassen staunen! Maine Coons zählen damit zu den größten und schwersten aller Hauskatzenrassen. Sie besitzen einen großformatigen Körper mit harter Muskulatur und einem breiten Brustkorb. Der Körperbau wirkt rechteckig und langgestreckt. Mindestens so lang wie der Körper soll auch der Schwanz sein und dabei immer wehen. So eine große Katze geht natürlich auch auf großem „Fuß“. Ihre großen, runden Pfoten (oder eher Pranken ;)) mit Haarbüscheln sind die perfekten Schneeschuhe! Haarbüschel gibt’s aber auch an den Ohren zu entdecken, die zunächst breit sind und dann mäßig spitz zulaufen. Luchs-Pinselchen an den Ohrenspitze sind erwünscht, aber kein Muss. Maine Coons zählen zu den Halblanghaarkatzen. Das dichte Fell besteht aus einer weichen Unterwolle, bedeckt vom groben, glatten Deckhaar. Dieses ist so wasserabweisend, dass selbst Starkregen sie nicht bis auf die Haut nass werden lässt! 

Maine Coon Collage

Haltung und Pflege der Maine Coon - Darauf solltest Du achten:


Anschaffung: Den richtigen Züchter finden 

Planst Du den Kauf einer Rassekatze bei einem Züchter, ist es wichtig, dass Du Dir die Zeit nimmst, eine seriöse Zuchtstäte zu suchen und auszuwählen. Du solltest darauf achten, dass der Züchter in einem Zuchtverein angemeldet ist und bei den Katzeneltern alle notwendigen Gesundheitsuntersuchungen durchgeführt wurden.Im Allgemeinen stellen rassetypische (Erb-)Krankheiten u.a. die Hüftgelenksdysplasie (Fehlbildung des Hüftgelenks), Hypertrophe Cardiomyopathie (HCM) (Verdickung der Herzwände), Polyzystische Nierenerkrankung sowie die spinale Muskelatrophie (Nervenzellen-Erkrankung) dar. Das Mindestabgabealter für Kitten beträgt 13 Wochen, an diese sollte sich ein seriöser Züchter unbedingt halten. Die Kosten können ca. 750 Euro betragen. 


Freigänger oder Wohnungskatze? 

Trotz ihrer Größe können Maine Coons durchaus auch als Wohnungskatzen gehalten werden. Dabei sollte die Wohnung jedoch nicht zu klein sein und auch bei der Einrichtung sollte auf größengerechte Ausstattung, wie beim Katzenklo, geachtet werden. Um ihrem Bewegungs- und Spieldrang gerecht zu werden, sorge für Abwechslung. Über einen gesicherten Balkon oder eine gesicherte Terrasse freut sich Dein Stubentiger. Genauso wie über einen Katzenkollegen, da er so seine Geselligkeit ausleben kann. 


Korrekte Fellpflege 

Wahrscheinlich hättest Du es anders erwartet, aber die Fellpflege einer Maine Coon ist nicht überaus intensiv. Ihr Fell, das auch als Allwetterfell bezeichnet wird, solltest Du einmal die Woche sorgfältig kämmen. Während des Fellwechsels braucht Deine Samtpfote mehr Unterstützung.