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Erste Hilfe bei der Katze - 5 Maßnahmen zur Einschätzung des Gesundheitszustandes

10.11.2022
Nach den 5 wichtigsten Erste-Hilfe-Parametern beim Hund geht es heute um 5 Maßnahmen zur Beurteilung des Gesundheitszustandes Deiner Samtpfote. 
Deine Katze verhält sich auf einmal nicht mehr wie gewohnt? Sie ist apathisch, hat Durchfall, Erbrechen oder Du nimmst eine Wesensveränderung wahr? Im Zweifelsfall gilt es immer, den Tierarzt um Rat zu fragen! Einige Aspekte kannst Du aber im Vorfeld bereits selbst betrachten, um die Situation und den Allgemeinzustand Deiner Katze besser einschätzen zu können. Im Nachfolgenden erklären wir Dir, welche 5 Parameter Du auf jeden Fall beachten solltest. Am besten üben Deine Samtpfote und Du diese Handgriffe bereits zuvor in ruhigen Momenten. 


1. ATEMFREQUENZ 

Eine gesunde Atemfrequenz liegt bei Katzen bei 20 bis 40 Atemzügen pro Minute durch die Nase. Ist die Atmung kontinuierlich beschleunigt, findet die Atmung nur noch über den Mund statt oder hechelt Deine Katze über einen längeren Zeitraum ohne ersichtlichen Grund, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Messen kannst Du die Atemfrequenz Deiner Katze, indem Du die Hebung des Brustkorbs innerhalb von 30 Sekunden zählst und diesen Wert mit zwei multiplizierst
Folgende Ursachen können u.a. eine erhöhte Atemfrequenz, oftmals in Verbindung mit Kurzatmigkeit, verursachen:
  • nach erhöhter körperlicher Aktivität (z.B. nach dem Spielen) 
  • Stress (Auslöser für Stress können u.a. Lärm, Umzug oder andere Veränderungen im Umfeld darstellen) 
  • Hitze im Sommer 
  • Fieber.  


2. PULS 

Den Puls spürst Du am hinteren Oberschenkel Deiner Samtpfote. Genauer gesagt im oberen, vorderen Drittel der Innenseite. Ermittle dort die Arterie und lege die Fingerkuppen Deiner Mittel- und Zeigefinger ohne Druck auf. Im Normalfall weist eine Katze eine Herzfrequenz von 120 bis 180 Schlägen pro Minute auf. In Stressmomenten kann sie jedoch auch eine Frequenz von 200 erreichen. Hast Du den Herzschlag gefunden, stelle Dir den Timer auf 15 Sekunden und fange an zu zählen. Anschließend multipliziere diesen Wert mit vier
Eine erhöhte Herzfrequenz verursachen bspw.: 
  • Stress 
  • niedriger Blutdruck 
  • Schmerzen 
  • Fieber 
  • Herzprobleme 
  • Anämie 


 3. KÖRPERTEMPERATUR 

Die normale Körpertemperatur von Katzen liegt zwischen 38 und 39°C. Es können je nach Alter und Stresssituation auch Abweichungen auftreten, z.B. kann sie bei Kitten auch bis zu 39,5°C anzeigen. Im Erwachsenenalter gilt eine Temperatur ab 39,3°C als Fieber und ab 41°C als hohes Fieber. Wird eine Körpertemperatur von 41,6°C und mehr erreicht, gilt der Zustand als akut lebensbedrohlich! 
 Gründe für Fieber bei Deiner Katze können sein:
  • virale Infekte, z. B. FIP
  • bakterielle Infekte 
  • Bisswunden 
  • Vergiftung

4. HAUT 

Auskunft über die Flüssigkeitsversorgung Deiner Katze kann Dir ihre Haut geben. Nimm dazu im Bereich der Rippen die Haut Deines Stubentigers und bilde eine Falte. Lässt Du die Haut los, sollte diese sofort an ihre ursprüngliche Position fallen. Verschwindet die Falte nur langsam oder bleibt sogar bestehen, ist Deine Katze ausgetrocknet und benötigt dringend Wasser. Versuche sie zum Trinken zu animieren! Neben anderen Tricks kann Dir hier auch unser Suppenkasper eine wichtige Hilfe sein. Solltest Du Deine Katze nicht zum Trinken begeistern können, suche unbedingt einen Tierarzt auf. 

5. AUSSCHEIDUNGEN 

Eine gesunde Katze verrichtet regelmäßig ihr „Geschäft“. Dabei sollte die Konsistenz des Kots fest und ohne starken Geruch sein. Ihr Urin sollte hellgelb sein und ebenso nicht beißend riechen. Kotet oder uriniert Deine Samtpfote nicht mehr, hat Schmerzen dabei oder leidet sie unter Verstopfung und flüssigem Durchfall mit Blut, ist ein schneller Tierarztbesuch erforderlich. Ein weiteres Warnsignal ist Erbrechen in Zusammenhang einer Verstopfung. Dies ist oft ein Zeichen für einen Darmverschluss. Die Katze schnellstmöglich beim Tierarzt vorstellen! 
Wie bereits geschrieben, ersetzen diese Maßnahmen keinen Besuch beim Tierarzt Deines Vertrauens. Sie helfen Dir aber, die Gesamtsituation besser einschätzen und beim Tierarzt-Anruf schildern zu können. Um das Vertrauen in Deine eigenen Handgriffe zu stärken, könntest Du auch einen Erste-Hilfe-Kurs für Katzen besuchen. Diese werden bspw. von Tierärzten angeboten.